Die Ergotherapie beinhaltet Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung insbesondere von lebenspraktischen und handlungsbezogenen Ressourcen und Fertigkeiten. Zu den ergotherapeutischen Behandlungsverfahren zählen sensomotorisch-funktionelle Verfahren, die zum Beispiel im Rahmen von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates wie auch bei neurologischen Krankheitsbildern der Erhaltung bzw. Besserung und Förderung physiologischer Handlungs- und Bewegungsabläufe dienen.
Ein weiteres wichtiges Element der Ergotherapie ist das Selbsthilfetraining, um die lebenspraktische Alltagsbewältigung des Patienten zu verbessern mit dem Ziel größtmöglicher Selbstständigkeit und Unabhängigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens wie Körperhygiene, An- und Auskleiden, Essen und Trinken, Fortbewegung sowie Kommunikation und Orientierung. Dazu zählt auch die Versorgung mit Hilfsmitteln, zum Beispiel mit Gehhilfen oder Alltagshilfen wie z. B. Toilettenaufsatz, Rollstuhl oder speziell adaptierten Esshilfen. Neben dem Hilfsmitteltraining erfolgt bei Bedarf auch eine Beratung der Angehörigen und im Rahmen des Entlassungsmanagements auch die Rezeptierung erforderlicher Hilfsmittel. Ein weiterer wichtiger Baustein ergotherapeutischen Handelns ist das Hirnleistungstraining. Bei neurologischen und gerontopsychiatrischen Erkrankungen sowie auch im Rahmen schwerer Allgemeinerkrankungen kommt es zu verschiedenen Hirnleistungsstörungen. Durch gezieltes Training von Wahrnehmung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentration soll der Patient darin unterstützt werden, sich ganz auf eine Sache zu konzentrieren und ablenkende Reize ausfiltern zu lernen, um dadurch letztlich seine Autonomie und Teilhabe am Leben zu verbessern.